[Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basisdemokratie

qbert biker qbert1 at gmx.de
Sa Jul 4 15:04:30 UTC 2009


-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Sat, 4 Jul 2009 02:12:01 +0200
> Von: Christoph Eckert <ce at christeck.de>
> An: Openstreetmap allgemeines in Deutsch <talk-de at openstreetmap.org>
> Betreff: Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basisdemokratie

Hallo,

> Das Verfahren, nach dem die Map 
> Features gepflegt werden (Voting unter geringster "Wahlbeteiligung") ist
> es ebenfalls. 

Und woher kommt wohl das geringe Interesse daran?

> Es gibt, vereinfacht ausgedrückt, zwei Sichtweisen auf die Map Features:
> 
> * Die Map Features Sind das Regelwerk, nach dem sich alle Mapper zu
> richten 
> haben.
> 
> * Die Map Features sind eine Abbildung dessen, was die Mapper am meisten 
> verwenden.

Wenns Projekt OK läuft, sollte da kein grosser Unterschied sein -
die Mehrheit der Mapper sollte bestimmen, wie die Regeln sind.
Falls man jetzt die Features als Mehrheitsabstimmung akzeptiert,
sind die Features eben die Regeln. 
 
> Ich bin ein großer Fan der zweiten Variante, weil so eine dynamische 
> Entwicklung möglich bleibt, wir aber ein Nachschlagewerk haben. 

Wieviel Dynamik ist nötig, um eine Strasse zu beschreiben, oder
ein Haus oder was auch immer? Die Dynamik bei diesen Komponenten
sollte ja irgendwann zum Stillstand kommen, denn die beschriebenen
Elemente ändern sich ja nicht. Die aktuelle Dynamik ist meistens
ein Toggeln zwischen zwei eher gleichwertigen Standpunkten oder
man dreht sich im Kreis, weil man mit einem Begriff ein Ding
beschreiben will, dass zu vielschichtig ist, um das zuzulassen.
Neue Elemente brauchen natürlich diese Dynamik, aber wenn simple
Dinge nach langer Zeit nicht zur Ruhe kommen...

> Wenn 49% der Projektmitglieder highway=path verwenden, weil es nützlich 
> erscheint, dann sollte es nicht so sein, dass dieser Tag bei einem Voting
> über 
> die Map Features mit 8:7 Stimmen draußen bleiben muss. Und an diesem
> Problem 
> ändert auch ein Ältestenrat mit 15 Mitgliedern nichts.

Hier sehe ich eigentlich das grösste Missverständnis in der 
Diskussion. Ob Tags drin sind oder draussen, ist doch absolut
nebensächlich. Freilich kann jeder immer jedes Tag eintragen 
das er will. Die Frage ist, ob es eine Mindestanzahl von Tags
geben soll, auf die man sich verlassen kann. Wenn die Masse
der Tagger path oder secondary vergibt, sollte deren Bedeutung
festgeklopft sein, damit diese Mapper die Eintragungen der
anderen wieder interpretieren können.
 
> Sehe ich es richtig, dass Du in so einer Situation gerne jemanden
> hättest, der 
> einfach sagt "highway=path darf ab sofort nicht mehr verwendet werden,
> basta, 
> Und wer sich nicht daran hält, dem entziehe ich den Zugriff auf die API"?
> Dann 
> bin es sicher nicht ich, der sich nochmal anschauen sollte, wie 
> Communityprojekte funktionieren. 

Ich finde es schade, wenn immer eine unsinnige Drohkulisse
aufgebaut wird, wenn es um das Thema Regeln geht. Niemand soll
ausgesperrt-, oder auf ein festes Set an Tags festgeklopft
werden. Es geht nur darum, ob man allen Tags die absolute
Beliebigkeit aufprägt, oder es einen Set an realtiv fixen 
Tags gibt, die den Kern des Attributmodells bilden. Nur bei
denen sollte man die Verwendung in Richtung Konsens lenken.

Gruesse Hubert

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