[Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basisdemokratie

qbert biker qbert1 at gmx.de
So Jul 5 20:32:53 UTC 2009


-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Sun, 5 Jul 2009 21:28:51 +0200
> Von: Christoph Eckert <ce at christeck.de>
> An: Openstreetmap allgemeines in Deutsch <talk-de at openstreetmap.org>
> Betreff: Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basisdemokratie


> ich stehe noch immer auf dem Schlauch. Hättest Du gerne einen Zusatztag
> (AFAIR 
> no), oder willst Du, dass trunk nur für kreuzungsfreie Straßen verwendet
> werden sollte?

Kein Problem, irgendwie versteh ichs auch. Die Tradition nur noch
um die Ecke zu denken ist in OSM so verbreitet, dass die grade 
Linie etwas untergeht ;)

Ich will nichts anderes als dass der Zustand 'diese Strasse ist
kreuzugnsfrei ausgebaut' eindeutig auslesbar ist. Wenn trunk so
überladen ist, dass es keine eindeutige Zuordnung zulässt, sollte
man es eben in Deutschland nicht verwenden - in GB gibts ja
scheinbar eine Bauvorschrift dazu.

  
> Ich nehme an, Du hebst auf tracktypes und surface=irgendwas ab?

Ja, dass die Oberfläche einer Schotterpiste anders beschrieben
wird, wenn sie zu einem Weiler führt (unclassified/service,
surface=xxx) oder in den Wald (track=xxx grade=yyy). Das bedeutet,
dass das Vorhandensein des Weilers, bestimmter Schilder (frei
für Forstwirtschaft, etc.) Einfluss auf eine ganze Gruppe von
Tags hat - und ums nochmal zu betonen: bei Schotterpisten die
für den Beobachter praktisch identisch sind.

Ich finde, dass Funktion und deutlich sichtbarer Zustand das sind,
was der Mapper vor Ort am besten eindeutig beschreiben kann - 
warum bildet das das Mappingschema nicht ab? Warum Querbedingungen,
die einer beachtet und ein anderer nicht?
 
> Aber: Die Dinger sind halbwegs schlüssig definiert. Man kann also vom
> tracktype 
> schon halbwegs auf den Oberflächenbelag schließen. 

Wenn du mich verstehen willst, wovon ich ernsthaft ausgehe,  dann
musst du dich in die Gedankenwelt des Lesenden versetzen, nicht
des Eintragenden. Der Eintragende sieht surface und/oder 
grade und sucht sich aus, was ihm gefällt. Der Lesende dagegen
müsste nun alle möglichen Kombinationen beachten und jede 
Variation bewerten, nur um dann trotzdem nur einen Teil richtig 
erfassen zu können.

Für mich ist es keine blanke Theorie, weil ich schon 
Auswertemodelle für OSM entworfen habe - so richtige Freude
kam da nicht auf. 'grade' mag nicht sprechend genug sein und
'surface' zu unbeliebt - aber warum macht man den Einsatz der
Konzepte davon abhängig, wohin die Piste geht? 

> Es spricht ja nichts 
> dagegen, dass wir künftig noch ein zusätzliches surface-Tag
> 'dranhängen.

Und genau da bin ich skeptisch, dass das funktioniert, ausser
das 'wir' bezieht sich auf uns beide ;)

Mapper brauchen Motivation und immer wieder noch was dranhängen
ist wohl nicht die ideale Lösung.

> Ehrlich gesagt bin ich froh, dass wir in der Lage sind, unsere Tags 
> anzupassen, wenn es nötig ist. Es ist ja nicht so, dass highway=motorway
> bei 
> Vollmond ein Radweg und bei Neumond eine U-Bahnlinie ist.

Nicht? Jetzt kann ich wenigstens ruhig schlafen ;)
  
> Ich schweife ab. Du willst also entweder einen Zusatztag an einer Straße,
> der 
> etwas über die Kreuzungsfreiheit aussagt, oder eindeutig festgelegt
> haben, 
> welche Straßentypen implizit kreuzungsfrei sind. Sehe ich das richtig?

Das triffts relativ gut, wobei es eben einige solcher Baustellen 
gibt. Was Reisezeitmodelle betrifft ist es einfach wichtig zu 
wissen, ob ich alle 300 Meter von 80 auf 0 km/h runter muss, oder 
ob ich mit 70km/h hinter dem Laster durchrollen kann. Und Autofahrer/
Motorradfahrer/Radfahrer/Rollstuhlfahrer/Skater/Fussgänger oder
was sich sonst noch auf Strassen und Wegen bewegt interessieren
sich manchmal stark dafür, ob sie mit 15 oder 60km/h, mit 
Gelenkverstauchung oder garnicht über die Distanz kommen, also 
ob Belag drauf ist oder eben nicht.

Grüsse Hubert



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