[Talk-de] Weg mit den Map Features (war: was ist ein footway?)
Frederik Ramm
frederik at remote.org
Do Jun 25 07:17:48 UTC 2009
Hallo,
Michael Kugelmann wrote:
> Vielleicht muß man es doch wie bei den Kommerziellen machen und eunen
> festen Katalog haben. Oder ein "Gremium" das die Map-Features pflegt (so
> daß nicht "jeder" darin "rumfuschen" darf), oder ....
Ich sehe das komplett anders; den Konflikt, dass jeder gern an der
zentralen und fuer alle gueltigen Masterliste herumpfuschen will, wuerde
ich gern dadurch aufloesen, dass ich diese Masterliste abschaffe, und
nicht dadurch, dass ich den Schreibzugriff auf sie reglementiere.
Das mag abenteuerlich klingen, aber ich denke, es waere in grossen
Stuecken praktikabel. Ueberlegt einmal, wie Mapper oft vorgehen: Man
weiss irgendwas nicht, dann schaut man sich einfach ein aehnliches
Objekt an, wie das getaggt ist, und macht es ebenso, oder man fragt auf
dem Stammtisch oder fragt einen Kollegen und macht es dann so wie der.
Dadurch gibt es durchaus leichte regionale Unterschiede, Mapper einer
bestimmten Gegend haben vielleicht eine aehnliche "Handschrift" und so,
aber das schadet nicht.
Wenn jetzt jeder Benutzer seine eigenen, ganz persoenlichen Map Features
haette ("Tags I use" oder so), wo eventuell automatisch alle Tags
zusammengetragen werden, die dieser Benutzer je verwendet hat, und wo er
jedes Tag auf Wunsch selbst dokumentieren kann - gerade so, wie wir das
hier auf der Liste sehen: "Ich verwende track ueberall dort, wo ..." -
dann koennte sich jeder entscheiden, wem er "traut". Ich koennte dann
z.B. einstellen, dass ich die Tag-Definitionen von Michael Kugelmann und
Martin Koppenhoefer in meinen Presets im Editor haben will, und
eventuell noch die vom User "Mapnik-Renderer", weil ich weiss, dass das,
was diese Leute machen, Hand und Fuss hat und dass die sich halbwegs
untereinander absprechen.
Obwohl grundsaetzlich jeder Mapper in diesem System das gleiche Recht
auf seine eigenen "Map Featues" haette, wuerde sich vermutlich mit der
Zeit eine Gruppe von Leuten herausbilden, die "Tag-Multiplikatoren"
sind, weil sie gute Tagdefinitionen pflegen, die von vielen verwendet
werden. Die ganze sklavische Uebersetzerei wuerde wegfallen; wer
deutsche Tagdefinitionen will, der sucht sich eben ein paar
deutschsprachige User, deren Listen er benutzt. Wer ein neues Tag
einfuehren will, der muesste kuenftig nicht einfach 10 Pro-Stimmen in
einer albernen Abstimmung einsammeln, sondern (evtl. auf einer
speziellen Tagging-Diskussions-Liste) seine Sache so ueberzeugend
darstellen, dass genuegend von diesen "Multiplikatoren" sein Tag bei
sich aufnehmen, dann wuerde es automatisch weiter verbreitet. Oder, wenn
er der Ansicht ist, dass alle diese existierenden Tag-Multipliktoren
bornierte Idioten sind, die ihn nicht verstehen, dann macht er halt
seine eigene Liste und wirbt dafuer, dass Leute die mitverwenden.
Was mich daran reizt, ist das fehlen einer zentralen Autoritaet; es hat
sowas von einem "Web of trust", jeder kann sich selbst aussuchen, wem er
Gehoer schenkt. Mittelfristig koennte sogar das Rendering nach
aehnlichen Prinzipien funktionieren.
Klar, damit koennen Leute, die sich gern an starren Regeln festhalten
wollen, weil sie glauben, dass Computersysteme sonst nicht
funktionieren, vermutlich wenig anfangen. Aber ich bin ueberzeugt davon,
dass der Versuch, starre Regeln aufrechtzuerhalten, mehr und mehr zu
Konflikten fuehrt - dieses staendige Geschiss um die Radwege, kuerzlich
die "Motorroad"-Sache, das ist alles nur ein kleiner Vorgeschmack von
dem, was zu erwarten ist. Und wenn man eine Person oder ein Gremium
installiert, das "Machtworte" sprechen kann, ist dem Projekt auch nicht
gedient, diese Konflikte schwelen trotzdem weiter.
Bye
Frederik
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