[Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basisdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war: was ist ein footway?))
Thomas Reincke
mail at thomas-reincke.de
Sa Jun 27 04:28:49 UTC 2009
Mirko Küster schrieb:
> Zweiteres habe ich getan und die Daten reingeholt. Die Sache mit den
> Gleisnummern war eine Anmerkung von mir. Ich verstehe OSM als Geodatenbank.
> Und da ist es für mich selbstverständlich das ich die Infrastruktur korrekt
> beschreibe. So wie wir das bei Straßen auch machen. Und wir taggen eine
> Straße nunmal mit deren amtlicher Nummer, nicht mit der Nummer des
> Bussteiges daneben.
Wenn ich dieses Problem richtig mitbekommen habe geht es um den Fall das
ein Gleis fahrdienstlich beispielsweise "802" heißt, gegenüber dem
Kunden aber als "Gleis 2" kommuniziert wird?
Dann ist nicht das eine oder das andere falsch. In solchen Fällen würde
ich "Name" und "Loc_Name" oder ähnliches anwenden.
Zudem kannst Du in den Datensätzen auf eine Wiki-Seite verweisen. Als
Beispiel fallen mir die Göttinger Bushaltestellen ein,
http://www.openstreetmap.org/browse/node/316922101
Das wird gegen unwissenden, aber gut gemeinten Vandalismus helfen.
> Irgendeinen Besitzanspruch den du mir unterstellst gab es nie. Ich wollte
> dem Projekt sehr detailierte Daten schenken. Daten die du nur mühsam selber
...die erst mal nur Experten verstehen. Deshalb die dahinter stehenden
Ideen dokumentieren! (z. B. Wiki)
> können, Dazu brauche ich aber nunmal eine saubere Beschreibung der
> Infrstruktur, oberflächliche ÖPNV Beschreibungen wo 90% der erfassten Detail
> quasi im Eimer landen nützen mir da nichts.
Bei der Diskussion des ÖPNV-Schemas haben gemerkt, das ein
Abwägungsprozess zwischen "genau" und "für den normalen OSM-Nutzer
umsetzbar" erforderlich ist.
Für ein exaktes Modell wäre es hilfreich gewesen, mehrere Relationen
ineinander zu verschachteln. Ob das funktioniert hätte?
Deine Daten sind doch weitgehend zusätzliche Informationen. Ist das
Problem wirklich das sich da Dinge beißen oder ist unser Modell aus
bahnbetrieblicher Sicht einfach nicht tief genug?
Die Darstellung von SPNV-Linien in Bahnhöfen war wunderbar einfach, als
dieser aus einer Linie mit einem Punkt dran bestand. Wenn dieser jedoch
im Laufe eines Tages mal an allen Gleisen zwischen 1 und 8 hält, wo
zeichnet man die ein? Ist ja nicht immer so, dass sich ein klares
"Lieblingsgleis" herauskristallisiert.
> Und ja es ist ist angekommen. Ich werde nie wieder den Versuch starten
> irgendwelche schwer zu beschaffenden Daten für dieses Projekt zu bekommen
> oder einzubringen. Die sinnlos aufgewendete Zeit kann ich besser anlegen.
Ich fände es sehr, sehr schade wenn Du Dich resigniert zurückziehen würdest.
> Ich wollte diese Daten teilen, da es eine Nachfrage nach z.B. freien
> Alternativen zu Gleisplänen gibt. Synergie! Ich bin kein Programmierer, habe
> aber Daten. Ich habe weder Mittel noch Wissen eine entsprechende GIS
> Struktur aufzubauen, noch könnte ich das alles alleine aktuell halten.
> Wollte ich auch nie. Ich dachte OSM als freie Geodatenplattform wäre das
> richtige, etwas vergleichbares gibt es ja nicht.
Ich wünsche mir auch eine Linux-Distribution mit Knoppix-Bequemlichkeit,
ein-Klick-Datenbank-Import und fertig eingerichtetem Renderer. Das würde
sicher den Experimentiertrieb zur Erzeugung von Spezialkarten deutlich
erhöhen.
> sein. Das gibt eine Menge graue Haare, viel Theorie und in der Praxis kommt
> dann ein Kopromiss heraus, der den Aufwand garnicht wert ist. Diese
OSM hat zur Zeit 125.000 User die verschiedenste Motivationen, Kentnise
und Vorlieben haben. Da wird es viele Interessenkonflikte geben. Und
Kompromisse, auch schlechte Kompromisse.
Während ich früher eine 95-99% Lösung angestrebt hatte weis ich
inzwischen auch eine Lösung "80% - dafür schneller" zu schätzen. Und bei
mehreren Beteiligten kann es besser sein bei 30% überhaupt erst mal
anzufangen als nie zu beginnen.
> Erfahrung muss ich nicht zum 20 male machen um die Finger von zu lassen. Da
> arbeite ich lieber mit Praxisbezogenen Leuten die auch mal einen
> Schmiernippel angefasst, anstatt nur in Büchern darüber gelesen zu haben.
Derjenige der aus Deinem Gelis 802 das Gleis 2 macht hat auch einen
Praxisbezug. Nur aus einer anderen Perspektive.
> Siehe dein letztes Posting an Bert. Der Idealfall den du da beschreibst ist
> ein Wunschkonstrukt. Solche Leute gehen in die Wirtschaft und verdienen
> Geld, die gehen nicht für lau zu OSM und liefern der Geofabrik
Ich glaube Du überschätzt die Geofabrik. Kein eigenes Hochhaus, keine
Leuchtreklame. Nicht mal eine Empfangssekretärin. Nicht einmal durch
eine Fredrik-Ramm-Allee oder ein Jochen-Zopf-Platz sind sie in Karlsruhe
gewürdigt.
> hochprofesionnelle Leckerlies. Hier wirst du lernen müssen das auch
> stinknormale Leute mit für OSM wertvollem Wissen mitarbeiten wollen, die
> eben gewisse Defizite haben und nicht als Manager durchgehen würden.
Ich glaube wir wären weiter wenn man höäufiger auf den "gesunden
Menschenverstand" statt auf "Nieten in Nadelstreifen" hören würde.
http://www.youtube.com/watch?v=ko5CCSomDMY
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