[Talk-de] Creative Commons zur ODbL

Ulf Lamping ulf.lamping at googlemail.com
Di Mär 24 20:01:12 UTC 2009


Frederik Ramm schrieb:
> Hallo,
> 
> Ulf Lamping wrote:
>> "Wenn ich Daten erfasse und anderen bereitstelle, möchte ich nicht, daß 
>> diese letztlich wieder (wie z.B. bei MAC OS) eingeschlossen werden. Wenn 
>> wir damit andere Datenquellen nicht verwenden können, muß ich damit 
>> leben.
> 
> Siehst Du: Gegen das "muss ICH damit leben" sagt ja keiner was. Bloss 
> finde ich, man sollte ANDEREN nicht aufzwingen, womit sie leben muessen.

Entschuldige, aber ich zwinge niemanden die OSM Daten einzusetzen!

>> Tja, eine GPL ist politisch schon sehr fragwürdig. Copyleft ist ja an 
>> sich moralisch fragwürdig und Linux ist sowieso suspekt.
> 
> Bei Software ist die GPL ja einigermassen etabliert, da finde ich das 
> nicht weiter tragisch. Share-Alike hat schon seine Berechtigung, aber 
> auch auf Seiten der Share-Alike-Anhaenger darf die Gier nicht ueberhand 
> nehmen. (Es gibt zum Beispiel Leute, die sich wuenschen, dass man die 
> Forderung aufstellt, dass jedes mit dem GCC uebersetzte Programm 
> automatisch eine von den GCC-Autoren festgelegte Lizenz haben muesste.)

Da stimme ich dir zu.

Das Hauptproblem was ich aktuell sehe ist ja gerade, daß es DIE 
Share-Alike Lizenz für Daten aktuell nicht gibt, sondern eine Menge 
davon. Demnächst zusätzlich dann noch die ODBL, was das Problem aus 
meiner Sicht sogar eher noch verschärfen wird :-(

> Das wuerde ich so nicht sagen. Das Argument "GPL hat gewonnen, BSD hat 
> verloren" bringen Leute immer wieder in der Debatte, aber erstens hat es 
> fuer uns wenig Relevanz und zweitens stimmt es gar nicht; so hat zum 
> Beispiel der weltweit mit Abstand meistverwendete freie Webserver 
> (Apache) eine BSD-artige Lizenz, ohne damit "grandios auf die Schnauze 
> zu fallen" (und das in einem Umfeld mit starkem kommerziellen 
> Wettbewerb). Das zweitgroesste Webserver-Projekt (lighttpd) hat sogar 
> eine einfache BSD-Lizenz. Die Lizenz eines der weltweit am meisten 
> verbreiteten Web-Browsers (Mozilla) ist zwar nicht BSD, aber entspricht 
> in der Schaerfe ihres Copyleft-Elements eigentlich relativ deutlich der 
> jetzt vorgeschlagenen ODbL (Sourcecode muss frei bleiben, aber man darf 
> Derivate unter eine eigene Lizenz stellen).

Ich meinte überhaupt nicht, das BSD nicht funktioniert. Ich wollte auf 
die etwas euphorische Stimmung: "Wir nehmen PD/BSD und haben damit alle 
Probleme gelöst" antworten. Die BSD UNIX Geschichte ist für mich halt 
das klassische Beispiel wo es bei BSD schiefgelaufen ist.

Mir ist natürlich vollkommen bewußt, daß alle möglichen Lizenzen so Ihre 
Vor- und Nachteile haben - man sollte nur beides auch nennen.

Gruß, ULFL




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