[Talk-de] OpenSeaMap auf der "boot" in Düsseldorf
Markus
liste12A45q7 at gmx.de
Mi Nov 11 09:18:14 UTC 2009
Guten Morgen Mario!
jetzt verstehe ich, worum es Dir geht:
Du hast ein Schema entworfen, möchtest damit etwas Gutes tun, einen
Beitrag zum Verständlichkeit leisten und die Seefahrt voranbringen.
Dazu bringst Du alles ein was Du über OSM weisst und stellst es in
ansprechender Weise übersichtlich dar.
Und Du bist nun enttäuscht, dass von den "Seeleuten" hier niemand so
richtig darauf eingeht...
> wir sind uns einig, dass fremde Tags löschen böse ist
:-)
Schön! Das was ich bisher von Dir gelesen habe lässt mich annehmen, dass
Du das schon immer gewusst und Dich entsprechend verhalten hast.
Ich denke, dass Du ein netter kreativer Mensch bist, und ich weiss, dass
Du konstruktiv arbeiten will.
> warum sich keiner mit dem offenen Proposal im Wiki befasst?
Dafür gab es mehrere Gründe und jetzt ist mit der "boot" noch ein neuer
dazugekommen:
Stell Dir vor, ein Team will ein komfortables einladendes und für alle
offenes Begegnungszentrum bauen. Die Mitglieder des Teams haben genaue
Vorstellungen davon, was in dem Begegnungszentrum stattfinden soll. Sie
kennen viele andere Begegnungszentren und deren Vor- und Nachteile. Da
sie eigene Architekten und Statiker im Team haben, können sie ihre Ideen
selbst in Baupläne umsetzen. Und da sie auch viele Ressourcen, die man
zur Bauausführung braucht, im eigenen Team versammelt haben, und viele
Freunde kennen, die sie unterstützen, brauchen sie nicht mehr so viele
Dienstleistungen von aussen zukaufen.
Stell Dir vor, die Pläne sind nun schon längst fertig, als 3D-Modell
umgesetzt und in Simulationen überprüft. Das Grundstück ist gekauft, die
Baugrube ausgehoben, der Keller mit der gesamten Versorgung und der
Tiefgarage fertig.
Und dann kommt einer, der sagt, "ich baue auch ein Begegnungszentrum,
könnte ich nicht bei Euch mitmachen? helft Ihr mir dabei"?
Das Team prüft also dessen Ideen, stellt fest, dass da manche Dinge
wirklich pfiffig sind und verspricht sich wertvolle synergetische
Erfolge aus einer solchen Kooperation. Man freut sich und krempelt die
Ärmel hoch, um die Neuen die man mit "ins Boot" nimmt, bei der
Integration zu unterstützen.
Anfangs sieht alles gut aus. Aber zunehmend erlebt man, dass die Neuen
nicht nur irgendwie ihr eigenes Ding machen wollen, sondern auch noch
erwarten, dass das Team das Begegnungszentrum ganz anders gestalten
sollen als geplant. Dafür soll sogar der Keller wieder abgerissen und
anders gebaut werden. Und als dann das Team klar sagte, dass das so
nicht sein wird, dann haben sich die anderen zurückgezogen und diesen
Rückzug öffentlich verkündet.
Für das Team war das erst mal richtig befreiend. Endlich kehrte Ruhe
ein, und man konnte sich wieder den eigentlichen Aufgaben widmen.
Einige Zeit später kommt ein begabter Architekt, der Begegnungszentren
gut und wichtig findet, und der auch von der Misere der geplatzten
Zusammenarbeit gehört hat. Dieser krempelt nun seinerseits die Ärmel
hoch und entwirft einen eindrucksvollen neuen Bauplan. Dies ist ummso
erstaunlicher, da er bisher noch nie ein Begegnungszentrum gebaut hat
(oder zumindest in diesen Kreisen noch keiner von einem solchen Bau
gehört hat). Er zeigt den Plan allen Menschen, die sich für Neubauten
interessieren. Und er zeigt ihn natürlich auch dem Team, das das
Begegnungszentrum baut.
Einige Ideen werden anerkennend betrachtet. Vielleicht wird man sie
später mal integrieren könnten. Andere Ideen hingegen lassen eine noch
mangelnde Erfahrung vermuten. Das Team denkt, dass hinter den Ideen ein
interessanter Mensch steht und möchte den gern kennenlernen. Deshalb
laden sie ihn kurzfristig zum nächsten Treffen ein. Und auch wenn es
diesmal nicht geklappt hat: vielleicht beim nächsten Mal?
Für eine Zusammenarbeit spricht, dass er sich klar von den destruktiven
Aktionen Dritter distanziert. Dagegen spricht, dass er grad viel Energie
dadurch bindet, dass er immer wieder auf die Qualitäten seines Planes
hinweist und erwartet, dass das Team sich "jetzt endlich" ausführlich
damit befasst. Wo doch das Team gerade dabei ist, sich auf die
Eröffnungsfeier vorzubereiten, und für alles andere nun wirklich keine
Zeit hat.
- - - -
Also konkret:
Du bist herzlich eingeladen, uns auf der "boot" zu unterstützen.
Wenn Du Lust und Zeit dafür hast: ruf mich an.
Nach der boot nehme ich mir gern Zeit, Dir das Datenschema von
OpenSeaMap zu erklären, und und das Konzept, das dahinter steht.
Selbstverständlich werde ich auch Deine Fragen dazu beantworten.
Und ich bin auch gern bereit, /Dein/ Schema mit Dir anzuschauen und mir
von Dir erklären zu lassen. Und dann werden wir gemeinsam schauen,
welche Deiner Ideen für OpenSeaMap hilfreich sind und diese integrieren.
Ich bin sicher, dass in Deinem Schema viele gute Lösungen enthalten sind.
Ich würde mich freuen, wenn Du bis dahin die Links aus allen OpenSeaMap-
und Segel-Artikeln entfernst, damit die Verwirrung nicht noch grösser
wird. Denn auf der Liste ist es ja inzwischen gut bekannt.
Bitte versteh, dass dies jetzt aber bis zur "boot" meine letzte Antwort
zum Thema Datenschema ist.
Mit herzlichem Gruss,
Markus
PS: wenn in der Analogie oben vielleicht nicht alles ganz genau passt:
das ist auch nicht der Anspruch von solchen Metaphern. Denke Dir einfach
die für Dich passenden Metaphern aus. Und wenn Du magst können wir auch
gern darüber sprechen. Aber bitte nicht in diesem Thread. Am besten geht
so etwas im persönlichen Gespräch.
PS: früher meinte ich auch, dass ein "proposal" ein wichtiges
demokratisches Instrument wäre. Dem ist aber nicht so. Dort stimmen ja
nur ein paar Protagonisten ab. Das kann nie eine Legitimation sein in
einer Community mit 160.000 Mitgliedern. Und oft bewegen sich
"proposals" irgendwie im luftleeren Raum, ohne Bezug zur konkreten
Praxis. Das Wiki ist aber ein hervorragend geeignetes Instrument, um
gängige Praxis zu beschreiben.
OpenSeaMap hat sich für einen anderen Weg entschieden:
Weil die Beschreibung von nautischen Objekten und Systemen so komplex
ist, geben wir uns alle erdenkliche mühe, die Benutzer bestmöglich bei
ihrer Arbeit zu unterstützen (ohne dabei Abstriche an der Qualität
machen zu müssen). Wir versuchen konsequent in Schichten zu trennen: der
Benutzer soll sich nicht mit der Datenschicht befassen müssen. Wir
stellen ihnen einen komfortablen Editor zur Verfügung, der das für ihn
automatisch erledigt.
Etwas umständlich ist, dass es inzwischen drei Datenschemen gibt.
Und das auch noch in unterschiedlicher Qualität.
Dadurch, dass Du Dein Schema überall im Wiki propagierst, sogar in den
Artikeln von OpenSeaMap, ist bei den Benutzern viel Verwirrung
entstanden. Einige meinen jetzt sogar, das proposal sei von OpenSeaMap.
Wir haben uns entschieden, vorerst alle drei zu rendern.
Zumindest da wo die Struktur und die Qualität einigermassen passt.
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