[Talk-de] Flächen und Ways
Willi
willis at gmx.de
Mo Aug 16 09:37:24 UTC 2010
>> On 08/16/2010 08:58 AM, Willi wrote:
>> Je nach Situation zeichne ich auch landuse bis an die Straßenlinie
>> und verwende deren Knoten. Denn die Straße ist ja keine Linie sondern
>> eine Fläche (Band), das in OSM durch die gedachte Mittellinie und eine
>> explizit oder vom Renderer standarmäßig angenommene Breite (width)
>> repräsentiert wird. Und somit endet landuse für mich in der Regel am
>> Straßenrand.
> On Montag, 16. August 2010 14:34 Hartmut Holzgraefe wrote
> wenn Du landuse Flächen auf beiden Seiten der Straße so mit gemeinsamen
> Nodes anbindest bekommst Du damit aber auch eine "die Flächen grenzen
> direkt aneinander" Beziehung die eben genau *nicht* die Wirklichkeit
> abbildet, denn die Flächen berühren sich ja gerade wegen der dazwischen
> verlaufenden Straße *nicht*.
> (von den praktischen Problemen bei der nachträglichen Bearbeitung
> solcher Konstrukte mal ganz abgesehen ...)
Ich denke, ich habe mich nicht klar ausgedrückt. Ich versuch's nochmal. Jede Abbildung auch ein Foto oder ein Video kann die Wirklichkeit prinzipiell nicht genau wiedergeben sondern ist stets eine Vereinfachung. Dies ist meist auch gewünscht: für den Zweck der Abbildung wichtige Dinge werden beibehalten oder gar verstärkt, unwichtige geschwächt oder gar weggelassen. Das ist auch in der OSM Datenbank so. Eine Straße wird als Linie dargestellt und die Breite dazu explizit mit width= angegeben oder vom Renderer angenommen, obwohl in Wirklichkeit eine bandförmige Fläche ist. Wenn ich jetzt landuse von beiden Seiten an diese Linie anbinde, dann wird damit ausgedrückt, dass die Flächen bis zur Straße, also bis zu den Straßenrändern gehen und die Straße dazwischen liegt, und nicht dass die Flächen bis zur Straßenmitte gehen. Bei Wäldern, Feldern und Wiesen kann das immer so gesehen werden. Bei residential könnte man auch sagen, die halbe Straße gehört dazu.
Es gibt weitere Beispiele wo die Darstellung in der Datenbank die Wirklichkeit nicht genau abbildet, aber klar ist wie die Abbildung zu verstehen ist. Wenn ich einen Knoten der Straße mit highway=zebra_crossing versehe, dann habe ich genau genommen nur einen kleinen Punkt mitten auf der Straße als Zebrastreifen deklariert. Dies ist aber so zu verstehen, dass der Zebrastreifen von einem zum anderen Straßenrand geht. Wenn ich eine Straße durch einen Wald zeichne, dann muss ich den Wald nicht teilen, da im Normalfall auf der Straße keine Bäume stehen und dies deshalb als gegeben angesehen wird. Wenn ich eine Straße über einen Fluss zeichne, dann habe ich damit bereits ausgedrückt, dass die Straße den Fluss überquert. Eine Brücke kann ich dann zeichnen wenn ich ihre Widerlager ausgemessen habe, muss es aber nicht, da dies der Normalfall ist, auch wenn Keepright hier anderer Meinung ist. Anders ist es natürlich wenn die Straße in einem Tunnel den Fluss unterquert.
Ob die Darstellung mit gemeinsamen Knoten und Linien oder die mit getrennten Knoten und Linien geeigneter und bei der späteren Bearbeitung aufwendiger ist hängt von der Situation, der Arbeitsweise, dem Editor und den durchzuführenden Änderungen ab. Wird zum Beispiel eine zweispurige Straße durch Wegnahme von Fläche der anliegenden Wälder, Felder und Wiesen vierspurig ausgebaut, so genügt bei gemeinsamen Linien die Angabe von lines=4 und von width wenn ich genauer sein will. Bei getrennten Linien muss ich diese verschieben. Will ich dagegen noch unkartierte oder neu gebaute Objekte wie Feldwege oder Radwege zwischen Straße und Wäldern, Feldern und Wiesen einzeichnen, dann muss ich bei gemeinsamen Linien aufdröseln, bei getrennten Linien in korrekter Lage die Objekte jedoch nur dazwischen zeichnen. Deswegen wähle ich je nach Situation die Methode, die mir momentan und für zukünftige Änderungen geeigneter scheint. Irrtum vorbehalten ;-)
Viel Spass beim Kartieren
Willi
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