[Talk-de] Der Lizenzwechsel ist real und nicht bloss "angeblich"

Frederik Ramm frederik at remote.org
Mo Jul 26 06:51:06 UTC 2010


Hallo,

Thomas Reincke wrote:
> - Was spricht dagegen, bereits heute möglichst viele Mapper zu gewinnen, 
> zusätzlich der neuen Lizenz zuzustimmen?

Neue Mapper werden bereits gezwungen, zuzustimmen.

> - In der Datenbank wird zu jedem einzelnen Tag ein "Lizenzstatus" 
> mitgespeichert

Dieses Flag gibt es schon.

> - nach einer gewissen Zeit (3 Monate, 1 Jahr, 2 Jahre ?) kann man 
> schauen wie stark sich die alte Lizenz auswächst und man kann genau 
> analysieren wie groß der Schaden sein wird.

Genauso ist es auch geplant. Irgendwann demnaechst - wenn Contributor 
Terms usw. endgueltig festgeklopft sind, denn danach kann man das nicht 
mehr aendern - werden alle per Mail gebeten, der Lizenz zuzustimmen. Zu 
dem Zeitpunkt wird das noch optional sein. Irgendwann spaeter - wie 
lange spaeter, ist nicht genau festgelegt - wird dann umgeschaltet: 
Leute, die nicht zugestimmt haben, koennen nicht mehr weiter editieren 
(um zu verhindern, dass *noch mehr* Daten dazukommen, die spaeter nicht 
relizensiert werden) - aber die Datenbank ist immer noch CC-BY-SA, 
nichts wird entfernt. Irgendwann *noch* spaeter erfolgt dann der 
tatsaechliche Wechsel, bei dem Dinge, die nicht relizensiert werden, 
entfernt werden.

> Bevor ein "harter" Lizenzwechsel erfolgt erwarte ich eine Analyse anhand 
> von Beispielregionen wie groß die Kollateralschaden sein werden.

Die OSMF/LWG wird solche Analysen ganz bestimmt machen, um ihre 
Entscheidung darauf zu gruenden. Ich gehe davon aus, dass man die dann 
auch in den relevanten Protokollen findet. Eine Abstimmung nach Art von 
"liebe Mapper, so sieht's aus, sollen wir's machen oder nicht?" ist 
derzeit nicht vorgesehen, aber es koennte durchaus sein, dass die LWG 
(um die Verantwortung loszuwerden) tatsaechlich eine Abstimmung unter 
aktiven Mappern macht. Verpflichtet ist sie dazu natuerlich nicht.

Ich hoffe, dass die OSMF/LWG uns staendig aktuellen Zugang zu diesem 
Lizenz-Flag gibt, damit wir sehen koennen, wer schon zugestimmt hat und 
wer nicht, und damit jeder solche Analysen fuer die ihn interessierende 
Region selber machen kann. Ich hoffe, dass es nicht zu irgendwelchen 
Datenschutzbedenken kommt (dass irgendwelche Nutzer verlangen, die OSMF 
solle anderen *nicht* verraten, wie sie zur Lizenz stehen), denn das 
wuerde solche Analysen torpedieren.

> Zudem erwarte ich einen respektvollen Umgang mit dem Werk der Mapper die 
> der neuen Lizenz nicht zustimmen wollen oder können. Ein "wir sind eine 
> Dynamische Community, das haben wir schnell wieder raus" ist mir 
> deutlich zu wenig. Da stecken Mannjahre an Arbeit drin, die häufig unter 
> Aufopferung erbracht wurden. Das möchte ich nicht mit einem lapidaren 
> Satz abtun um es anschließend aus dem Projekt zu löschen.

Wenn einer der neuen Lizenz nicht zustimmen *will*, dann besteht der 
Respekt darin, die Daten wie gewuenscht zu loeschen und ihn ziehen zu 
lassen. Daten, die von Leuten beigetragen wurden, die selbst der neuen 
Lizenz zustimmen, die aber auf der Arbeit anderer beruhten, sollten 
soweit es irgend geht gerettet werden, indem man sie von den nicht 
uebernehmbaren Bestandtteilen trennt und wieder einpflegbar macht.

Ansonsten ist eine gewisse Respektlosigkeit aber durchaus normal bei 
OSM. Schon seit Jahren gibt es den Spruch "we have unlimited free 
labour" - wir haben unbegrenzte kostenlose Arbeitskraft. Die wesentliche 
Arbeit derer, die bisher bei OSM dabei waren, ist, OSM zu einer 
bekannten Groesse in der Branche zu machen; das ist unabhaengig von den 
konkret beigetragenen Daten. Die Daten sind, Aufopferung hin oder her, 
leicht ersetzbar.

> Erst wenn die Tools zur Analyse und zum Sezieren mindestens in einer 
> alpha-Version vorliegen und sich herausgestellt hat, daß der Schaden 
> wirklich gering ist (weil er sich "rausgewachsen" hat) kann die "harte" 
> Lizenzumstellung erfolgen.

Ich sehe die OSMF da nicht in der Bringschuld, was solche Tools 
betrifft. Die Analysen, die wir wollen, muessen wir uns vermutlich schon 
selber programmieren.

Bye
Frederik




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