[Talk-de] Hinweis zum Mappen in Frankreich

Frederik Ramm frederik at remote.org
Mi Aug 24 20:36:00 UTC 2011


Hallo,

Rainer Kluge wrote:
> werden und tauchen als "bâtiment leger" im Kataster auf, ebenso wie 
> überdachte, offene Terrassen, in OSM erkennbar am Tag "wall=no".

Ja, typischerweise ist auch so ein freistehendes Dach, wie es sich ueber 
den Zapfsaeulen an einer Tankstelle befindet, so getaggt.

> Es wäre aber falsch den schwarzen Peter den Franzosen zuzuschieben. 
> Deren Gebäudeimport ist nur ein Beispiel dafür, wohin Micromapping 
> führt. Wenn in Deutschland entsprechend hoch aufgelöste Bilder nutzbar 
> wären, würde dort dasselbe passieren.

Ich denke nicht. Wenn diese hochdetaillierten Sachen in Frankreich 
wirklich von Menschen von den Luftbildern abgemalt worden waeren, dann 
haetten wir da eine andere Qualitaet, vorallem eine wesentlich 
vielseitigere Karte. Ein Mensch braucht eine gewisse Zeit, um ein Gebiet 
vom Luftbild "abzupinseln". Diese natuerliche Bremse hat viele positive 
Effekte:

* Weil es muehsam ist, wird der Mensch sich zunaechst mit Gebieten 
beschaeftigen, die ihm etwas bedeuten - die er vielleicht sogar kennt.

* Weil der Mensch das Gebiet kennt und weil er auf dem Luftbild auch 
noch andere Dinge erkennt als nur Gebaeude und Strassen, wird er mehr 
eintragen.

* Weil der Mensch insgesamt weniger Daten erzeugt, ist auch die 
Wahrscheinlichkeit hoeher, dass er diese von ihm eingtragenen Daten auch 
langfristig pflegen kann.

In Frankreich sind die Sachen aber importiert worden. Offenbar war der 
Plan durchaus gut - man hatte sich ueberlegt, die Daten vorzubereiten, 
aber nicht zentral zu importieren, und dies dann Mappern vor Ort zu 
ueberlassen, die sich fuer ihre Gegend interessieren (in der Hoffnung, 
einige der o.g. positiven Effekte mitzunehmen). Stattdessen haben ein 
paar Helden grossflaechig Gebiete imporiert, zu denen sie keinerlei 
persoenlichen Bezug hatten. Das ist m.E. das allgemeine Problem mit 
Importen.

OSM kann dann gedeihen, wenn die Community so gross ist, dass die 
gesammelten Daten auch von der Community gewartet werden koennen. Ein 
einfacher Weg, dies zu beguenstigen, ist, wenn die Community die Daten 
erstmal selber erheben muss, statt dass man grosse Mengen von Daten 
importiert, womoeglich sogar in Gegenden, in denen es gar keine 
Community gibt.

Bye
Frederik

-- 
Frederik Ramm  ##  eMail frederik at remote.org  ##  N49°00'09" E008°23'33"




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