[Talk-de] Einheitliche Begriffe im Wiki
M∡rtin Koppenhoefer
dieterdreist at gmail.com
Fr Jan 7 15:06:13 UTC 2011
Am 7. Januar 2011 12:02 schrieb Markus <liste12A45q7 at gmx.de>:
> "Node" (engl.) bedeutet "Knoten".
> "Node" (OSM) bedeutet "geoinformatisches Element 'Punkt'".
"node" bedeutet allerdings nicht Knoten, wie er beim Knüpfen verwendet
wird. Das wäre "knot". Es ist Knoten wie bei Knotenpunkt.
> Wenn ich also einem Anfänger erklären will, wie er beispielsweise eine
> Telefonzelle eintragen kann, dann sage ich nicht:
> "mache einen 'Node' und schreibe in der rechten Spalte unter 'Eigenschaften'
> Schaltfläche 'Hinzufügen' in das Feld 'Schlüssel' das Wort 'amenity', oder
> wähle alternativ aus der Liste 'Schlüssel' den Tag 'amenity', und schreibe
> in das Feld "Wert' das Wort 'telephone', oder wähle alternativ aus der Liste
> 'Wert' den Tag 'telephone'".
> (übrigens: JOSM hat schon fast alles richtig übersetzt!)
>
> Sondern ich sage:
> "Mache einen Punkt und wähle im Menü 'Vorlagen' unter 'Einrichtungen' und
> nochmal 'Einrichtungen' die Eigenschaft 'Telefon'".
dann hat er schonmal nicht gelernt, dass man beliebige Tags verwenden kann ;-)
>> in der JOSM Dokumentation wird konsequent von "Punkt" und "Linie"
>> gesprochen, im
>> Programm selber werden jedoch "Knoten" und "Weg" verwendet (und beim
>> Merkaator wird "Knoten" und "Strasse" verwendet).
> Ja, das verwirrt.
ja, ist allerdings per Definition ein Problem der Doku, nicht des Programms.
> Ursache ist m.E. die in allen Fachbereichen anzutreffende schlechte
> Gewohnheit, "Fachchinesisch" zu sprechen. Dadurch versucht der Fachmann dem
> Laien zu zeigen, dass er Fachmann ist. Er konstruiert eine eigene Identität,
> die ihn aber gleichzeitig vom Laien entfernt, und die Kommunikation
> missverständlich bis unmöglich macht (siehe IKEA).
mal von der Laienpsychologie weg: Fachwörter dienen dazu, etwas kurz
und dennoch präzise zu beschreiben, da sie genau definiert /
voneinander abgegrenzt sind. Wenn der Architekt dem Zimmermann sagt:
mach' da mal ein schräges Dach drauf, dann ist das Ergebnis eben eine
Überraschung...
> Hilfreich ist, im Umgang mit den "Kunden" möglichst immer deren
> Alltagssprache zu benutzen, damit man verstanden werden kann.
> Also auch bei Dingen, die im Alltag des Kunden nicht vorkommen, diese in
> seiner Alltagssprache zu umschreiben.
> Und nur da wo es /gar/ nicht anders geht - und es geht fast immer anders! -
> einen zusätzlichen Begriff zu benutzen, und diesen und seine Bedeutung
> entsprechend ausführlich und verständlich zu erklären.
Ich würde das noch etwas ausdehnen: wenn es sich um extrem häufig
vorkommende Fachwörter handelt, also die Basis der Materie (hier: Node
und Way, Relation), dann schadet m.E. zuviel Bemutterung dem Schüler
mehr, als sie ihm erspart.
> Bei OSM beispielsweise die "Relation".
Wieso. "Beziehung" ist doch wunderbar verständlich. Man kann _alles_
umschreiben, die Frage sollte sein: "ist es sinnvoll?"
> Das ist aber bei "Punkt" und "Linie" nicht erforderlich.
"Punkt" mag noch angehen, Linie halte ich für falsch und schädlich,
weil verwirrend (zig Bedeutungen ;-) ). Wenn dann Linienzug.
> Das ist für den Benutzer noch nicht ergonomisch genug.
> Es zwingt ihn immer noch, eine neue Sprache zu lernen.
das muss er sowieso, die Frage ist nur, welche Wörter er dafür benutzt.
> "Attribut" ist ein Fachbegriff aud der DB-Technik.
Es ist viel älter und passt ziemlich gut, s.z.B. hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Attribut_%28Philosophie%29
Dass es immer ein Schlüssel/Wert-Paar ist, sollte man natürlich
erwähnen. ("Schlüssel" ist z.B. ein Wort aus der Alltagssprache, das
einem Neuling trotzdem nicht weiterhilft).
Gruß Martin
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