[Talk-de] Relationen "Landmasse"

Frederik Ramm frederik at remote.org
Mo Mär 21 18:24:21 UTC 2011


Hi,

On Mon, 21 Mar 2011 02:21:16 +0100
> > Eigentlich hab ich an allen relevanten Punkten ein "meiner Meinung 
> > nach" drin, oder nicht? Dass die Erfassung unveraenderlicher,

> Was ist denn schon unveränderlich und warum soll "unveränderliches" 
> nichts in OSM verloren haben?

OSM ist ein Datenerfassungsprojekt und kein Sammelplatz fuer
oeffentliche Geodaten dieser Welt. Unveraenderlich ist hier gemeint im
Sinne von autoritativ - wenn die Regierung (oder ein internationales
Abkommen) festlegt, dass die Grenze hier und da verlaeuft, dann
verlaeuft sie da, und kein Mapper der Welt kann daran eine (sinnvolle)
Aenderung vornehmen. Also ist es es unsinnig, fuer sowas eine
crowdsource-Datenpflege-Engine zu benutzen.

"Was ein Mapper nicht sinnvoll bearbeiten kann, gehoert nicht in
OSM" ist bestimmt kein Spruch, den ich mir ausgedacht habe.

> > unbeobachtbarer 
> Nunja...da haben wir aber so einiges auch schon länger in den Daten 
> drin. Fährlinien, Grenzen, teilweise ÖPNV-Routen... und wenn man
> länger drüber nachdenkt, findet man sicherlich auch noch ein paar
> mehr.

Das ist ganz bestimmt richtig. Einige Grenzen habe ich sogar selber
importiert, ich sehe also durchaus, dass man das nicht ganz so eng
sehen darf. Besonders dann, wenn eine Grenze oder sonst irgendwas als
Katalysator fuer weiteres Mappen diesen kann, so z.B. haben wir die
importierten Villages aus OpenGeoDB oder so, die nun leichter fuer
Analysen a la "hier fehlt noch was" bereitstehen. Es ist also in jedem
Fall eine Abwaegung. Ganz bestimmt ist es aber nicht zulaessig, zu
sagen: Wir haben eh schon viel von X, daher kann weiteres X ohne
Nachzudenken erfasst werden. Im Falle dieser unbeobachtbaren, vom
Mapper nicht sinnvoll aenderbaren Sachen ist es immer eine
Einzelfallentscheidung.

> Die Grenzen sind für viele OSMer ein Mitbestandteil von OSM. Bei
> Fähren und ÖPNV wäre das Raunen auch groß, wenn man sie raus kegeln
> würde.

Da stimme ich zu, wobei das mit den Grenzen manchmal etwas auszuufern
scheint - wie gesagt, bloss weil wir bestimmte Grenzen haben, heisst
das nicht, dass wir *alle* wollen.

> > und dass "Landmassenrelationen redundant" sind, ist keine Meinung, 
> > sondern eine Tatsache (redundant = die Information ist mehrfach 
> > vorhanden).

> Wie steht es dann um service=parking_aisle? Ist ja auch redundant.

Ja, klar. Vielleicht verstehen wir uns da falsch; wenn ich schreibe
"ist redundant" dann meine ich nicht "kann ohne weiteres geloescht
werden". Das "redundant" ist eine ganz sachliche Feststellung. Wir
haben eine Menge reduntante Tags, z.B. auch bei den Adressen, und das
ist natuerlich aus Datenbanksicht immer doof, aber zuweilen auch
ziemlich praktisch, weil es die Fehlersuche erleichtert...

> Alles was ich oben aufgezählt hab sind meiner Meinung nach Beispiele, 
> die in deine Kriterien passen, aber dennoch einen Nutzen für OSM
> haben. Meiner Meinung nach ist die Tatsache, dass in OSM mehr
> Lage-Infos enthalten sind, als für eine Straßenkarte erforderlich,

Um die Unterscheidung Strassenkarte/andere Karte geht es dabei meistens
nicht; sondern eher um die Frage, ob wir es mit echten von uns
erfassten und aus der Vermessungstaetigkeit von Mappern entstandenen
Daten zu tun haben, oder ob jemand Koordinaten aus einer Publikation
abschreibt; letzteres ist manchmal nuetzlich, steht aber eigentlich in
keinem Bezug zu unseren sonstigen Daten und wird oft nur der
Bequemlichkeit halber in OSM gehalten. Das ist aber ein Ansatz, den man
nur ganz begrenzt verfolgen kann, es gibt heute schon weit mehr freie
Geodaten (die sicher alle fuer irgendwen nuetzlich sind) als wir in OSM
vertragen koennen. Beim Mappen setzen wir da keine Grenzen - ein Mapper
kann nur eine bestimmte Menge an Daten produzieren, und mit der werden
wir schon fertig. Bei der Frage, welche existierenden Geodaten in OSM
uebernommen werden, muss man genauer hinschauen.

Bye
Frederik




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