[Talk-de] Verfahren bei place wenn node und area vorhanden ist. WAR Re: Wohngebiete landuse=residential und ihr Bezug zu Straßen, einheitliche Erfassung (war Re: wieder mal - Flächen und Wege)
Frederik Ramm
frederik at remote.org
Sa Sep 10 13:12:17 UTC 2011
Hallo,
On 09/10/2011 02:46 PM, Martin Koppenhoefer wrote:
>> Davon rede ich doch die ganze Zeit. Es gibt keinen Bedarf für ein
>> place-polygon. Was sollte es auch abbilden? Die 'Siedlungsfläche' ist ein
>> landuse=*.
>
> Das Landuse ist die Bodennutzung. Übrigens laut Wiki sogar die
> geplante Bodennutzung. --> tagging
Ich stehe place-Polygonen auch kritisch gegenueber. Traditionell ist
place ein Node, und ja, wir haben oft eine Dopplung eines place mit
einer zugehoerigen Admin-Boundary. In manchen Laendern ist es sogar
ueblich, den Place dann in die Boundary-Relation mit aufzunehmen - so
nach dem Motto "das hier ist die Stadtgrenze, und dort etwa ist die
Stadtmitte"). Das ist eine etwas unschone Dopplung von Informationen
(mal nur place, mal nur boundary, mal beides), aber da hab ich gerade
auch keine Patentloesung fuer, die nicht die halbe Welt vor den Kopf
stossen wuerde.
Ich wuerde zumindest anstreben, place-Polygone zu vermeiden. Wenn ich
einen place zu einem Polygon aufblasen moechte, dann sollte ich eine
geeignete Admin-Boundary-Relation dafuer finden. Das wird nicht fuer
alle Places gehen (man denke an place=isolated_dwelling), aber anstreben
kann man es ja.
Ein place kann als Node eine gewisse Undeutlichkeit - "hier etwa ist X".
Gerade bei "locality" ist das natuerlich besonders deutlich, da kann ein
place-Node schon auch mal einen halben Landstrich beschreiben oder auch
nur ein paar Quadratmeter. Das ist auch ok so. Wenn man das zu einer
Area machen und damit praezise sagen will, was gemeint ist, dann muesste
es fuer diese Area ja auch eine offizielle oder wenigstens dokumentierte
Begrenzung geben, und dann kann man die vielleicht auch so taggen.
"Landuse" wuerde ich komplett unabhaengig von administrativen Dingen
sehen. Wenn da ein Gebiet mit vorrangig Wohnnutzung ist, dann ist das
landuse=residential, und es spielt ueberhaupt keine Rolle, ob die Leute
da wild wohnen oder ob das ein ausgewiesenes Wohngebiet ist, ob das zu
einer Gemeinde gehoert oder nicht und so weiter.
Ich sehe bei "Landuse" den beschreibenden Charakter im Vordergrund -
"das hier sieht aus wie ein Wohngebiet". Der Informationsgehalt ist fuer
mich dabei gleich, egal, ob ich 10 direkt aneinandergrenzende Flaechen
habe oder eine grosse - das sehe ich im Gegensatz zu einer
administrativen Grenze, wo es einen Unterschied macht, ob man in dem
einen admin_level=8-Gebiet oder in dem anderen admin_level=8-Gebiet
wohnt und wo es wichtig ist, an welcher Stelle sich die Grenze zwischen
beiden befindet.
"Landuse" heisst "das hier sieht aus wie ein Wohngebiet", und wenn "das
da drueben auch aussieht wie ein Wohngebiet", dann ist es vom
Informationsgehalt her wurscht, ob ich da eins, zwei, oder dreizehn
Landuses draus mache.
> Damit wären wir wieder beisammen. Nur haben wir keine lückenlose
> Erfassung der Verwaltungsgrenze abzgl. aller Betriebs-, Verkehrs- und
> Abbauflächen.
Das waere auch zu kompliziert fuer OSM. Das sind Feinheiten, die dem
Durchschnittsmapper nicht vermittelbar sind. Dass einer Boundary
verwenden soll, wenn er eine amtliche Grenze kennt, und
landuse=residential, wenn er irgendwo steht und das wie ein Wohngebiet
aussieht, das kriegt man den Leuten noch ganz gut erklaert.
Wir muessen da ein bisschen auf dem Boden bleiben. OSM ist kein
akademisches Projekt, war es nie, kann es nie sein. Wenn jemand mit
akademischer Praezision da was oben drauf setzen will, dann muss er das
selber machen, da kann ihm die breite Masse der Mapper nicht helfen. Es
hilft auch nicht, superkomplexe Taggingschemata aufzubauen in der
Hoffnung, man koenne damit tausende Mapper vor seinen Karren spannen und
die fuehren das dann so aus, wie man sich das ueberlegt hat.
Bye
Frederik
--
Frederik Ramm ## eMail frederik at remote.org ## N49°00'09" E008°23'33"
Mehr Informationen über die Mailingliste Talk-de