[Talk-de] Wohngebiete, landuse=residential Verwendung - continued

Martin Koppenhoefer dieterdreist at gmail.com
So Sep 11 22:26:14 UTC 2011


Am 11. September 2011 23:10 schrieb Christian Müller <cmue81 at gmx.de>:
> Am 11.09.2011 11:31, schrieb Martin Koppenhoefer:
> Wenn admin-rechtliche Gebiete teilweise bis zur
> Gemarkungsgrenze in OSM notiert werden, warum stellt man diesen Sachbezug
> dann nicht auch für tiefere, innergemeindliche Gebietsgrenzen korrekt her?


Wenn es bei den administrativen Grenzen noch Lücken geben sollte, dann
wird man die sicher auch noch schließen, aber ich bin nach wie vor der
Meinung, dass für den Bezug hier die administrativen Grenzen nicht
interessieren, sondern das Mapping unter siedlungsgeographischen
Gesichtspunkten gemacht wird.

Frederik hatte das in einer seiner frühen Mails zum Thema schon mal
ganz gut beschrieben: vor Ort weiss jeder, wo das Wohnviertel ist,
(und wenn er nachdenkt wird er vermutlich auch sagen können, wo es
aufhört, also die Grenze ist), aber nach welchen Kriterien sich das
genau ergibt, kann er meist nicht sagen (ein Urbanist könnte das
allerdings schon, interessanterweise deckt sich das "intuitive lokale
Wissen" normalerweise mit dem, was ein Urbanist nach
wissenschaftlichen Kriterien herausarbeiten würde). Man muss kein
Spezialist sein, oder wissenschaftliche Kriterien anwenden, um so was
wie ein Wohngebiet im eigenen Lebensumfeld zu identifizieren.


> Im allg. Sprachgebrauch ist das weniger wichtig, als bei der Erfassung von
> Geodaten.  Spreche ich z.B. mit anderen Leuten vom "Wohngebiet Hammermühle
> in Zdorf" plappere ich nur nach, was ich irgendwo gehört habe.  Mir ist in
> dem Moment nicht bewußt, dass dieses Wohngebiet eine admin-rechtl. Grenze
> hat und das dessen Name genau das Gebiet innerhalb dieser Grenze bezeichnet.


und oft ist es gar keine admin-rechtl. Grenze, die das Wohnquartier definiert.


> In OSM bilden wir aber die Realität ab und nicht /meine/ oder eine /andere/
> Realität.  Realität ist, dass dieses Wohngebiet, das wir erfassen wollen,
> bereits eine reale Grenze hat - die im Amt hinterlegt ist.


das ist oft nicht so.


> Und in OSM kann ich nur exakte Grenzen erfassen.  Es gibt keine "fuzzy"
> Grenze im Datenmodell, die müsste ein Editor dann ja als Farbverlauf
> darstellen.


es gibt immer eine "fuzzyness" in der Geometrie, das meiste kannst Du
auch 2 Meter verschieben und die Karte ändert sich nicht, und wird
vielleicht "richtiger", vielleicht "falscher" aber genau sagen kannst
Du es nicht. Eine grobe Schätzung einer Fläche ist z.B. obwohl nur
angenähert meistens viel aussagekräftiger als ein Node. Auch wenn man
sich um einen Straßenzug vertan hat ist das meistens genau genug. Und
weiter verfeinern kann man ja sowieso immer.

Ansonsten: +1 zu praktisch allen Punkten Deiner vorherigen Mail von
18:31h. Ich freue mich, dass Du auch klare einfache
Bedeutungsstrukturen einem komplexen Gemisch mit div. Abhängigkeiten
vorziehst.

Gruß Martin




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