[Talk-de] Wohngebiete, landuse=residential Verwendung - continued
Martin Koppenhoefer
dieterdreist at gmail.com
Fr Sep 16 14:30:06 UTC 2011
Am 16. September 2011 13:40 schrieb <rhinhold at googlemail.com>:
>> Am 16. September 2011 04:44 schrieb Christian Müller <cmue81 at gmx.de>:
>>> Am 15.09.2011 19:14, schrieb Martin Koppenhoefer:
>>> Politische Grenzen _sind_ Ortsgrenzen (per Logik, per allg. Sprachgebrauch,
>>> per Gesetz, seit Lebzeiten),
>>> genauso wie die Grenze einer Siedlungsfläche eine Ortsgrenze /ist/.
>> jetzt hast Du die Siedlungsgeographie und alles, was Du dazu gelesen
>> hast, wieder vergessen? Vor ein paar Mails waren wir schon weiter.
> Mir wäre - als Geograph - sehr daran gelegen, wenn ihr den Begriff der "Siedlungsgeographie" aus dieser Diskussion herauslassen könnte. Die Siedlungsgeographie ist ein Forschungszweig der Geographie und beschäftigt sich mit der Siedlung als solches (Lage, Morphologie, Genese und Funktion) und deren Einflüsse und Verflechtungen mit ihrem umgebenden Raum
+1
, nicht aber mit administrativen oder raumordnerischen Grenzziehungen.
Das ist eben Teil der Raumordnung (auf der dann die Raumplanung
aufsetzt).
+1
daher ja der Hinweis auf die Siedlungsgeographie.
> Generell ist auch der Begriff der "Siedlung" hier falsch gewählt. Denn: "Als Siedlung wird jede Form der menschlichen Niederlassung bezeichnet. Eine Siedlung besteht in der Regel aus einer oder einer Gruppe von Behausungen. Der Siedlungsbegriff umfasst den Lagerplatz einer Jägergruppe genauso wie die Millionenstadt, den Einzelhof ebenso wie das Stadtdorf, die Tankstelle ebenso wie die Ferienhauskolonie." (Borsdorf/Bender 2010: Allgemeine Siedlungsgeographie).
+1, darum geht es mir ja. "Siedlung" ist falsch gewählt, wenn es um
administrative Grenzen geht.
> Die einzige Grenze, die die Siedlungsgeographie kennt (und interessiert), ist die Gemarkung (das jedoch nicht im rechtlichen, sondern im strukturellen Sinne). Demnach ist die Gemarkung die der Siedlung "begrenzendes, versteintes Gebiet". Die Gemarkung besteht dabei aus der Siedlung und der ihr zugehörigen Wirtschaftsfläche, welche wiederum aus der Flur besteht, die ihrerseits wiederum aus Flurstücken und Parzellen (also Besitzflächen) zusammengesetzt ist.
die Siedlungsgeographie kennt doch wohl schon so was wie die Siedlung
(z.B. Stadt, Dorf) und sowas wie einen Teil der Siedlung (Viertel,
Wohngebiet, Ortsteil).
> Also, lange Rede, kurzer Sinn: Bleibt bei der Raumordnung! Dankeschön. ;)
wieso? Du hast doch oben anschaulich dargelegt, dass es neben der
Raumordnung auch andere Sichten auf die Welt gibt, die m.E. gerade
wenn es um Karten geht auch ihre Berechtigung haben.
> P.S.: Der Begriff "Ortsgrenze" ist weder rechtlich noch wissenschaftlich definiert. Nehmt stattdessen "Siedlungsfläche" (im raumordnerischen, nicht geographischen Sinne). Ich würde übrigens davon abraten, irgendwelche Grenzen außerhalb von Siedlungs- und Verwaltungsflächen zu definieren. Denn, was wollt ihr dann z.B. mit Aussiedlerhöfen tun?
landuse=farmyard
für die Siedlungsgeographie sind das _Aus_siedler Höfe, also welche
ausserhalb der Siedlung, und daher würde ich die nicht in den place
einer Stadt/Dorf mit reinnehmen.
>>> Es gibt nicht /die/ Ortsfläche. Je nachdem in welchem Kontext und Sinn der
>>> Ortsname gebraucht wird, handelt es sich um völlig andere Flächen. _Alle_
>>> konkreten Flächen (und mehr) sind aber der /Ort/.
>> jaja. Die von den Verwaltungsgrenzen umschlossenen Flächen würde man
>> allerdings eher nicht als "Ortsfläche" bezeichnen. Eher als
>> "Gemeinde", oder was es sonst ist.
>
> Genau. Die Gemeinde ist die "kleinste sich selbst verwaltende politische Einheit im Staat mit räumlichen Territorium" (Lexikon der Geographie). Dieses Territorium ist ihre Gemeindefläche (Gemarkungsfläche bzw. die Summe ihrer Gemarkungsflächen). Eine Gemeinde kann mehrere Gemarkungsflächen innehaben; z.B. dann, wenn Eingemeindungen stattgefunden haben.
+1
endlich jemand, der das genau gleich sieht.
Gruß Martin
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