[Talk-de] Notwendigkeit von Abstimmungsprozessen im OSM-Wiki

Falk Zscheile falk.zscheile at googlemail.com
Mo Apr 30 08:02:53 UTC 2012


Am 30. April 2012 08:18 schrieb Matthias Meißer <digi_c at arcor.de>:

> ich glaube ihr (oder ich?) überseht hier etwas Grundsätzliches bei Wikis.
> Die Sachen sind ja nicht ohne Grund so ausgelegt, dass jeder (und wirklich
> jeder!) eine Seite ändern kann. Die optimistische Annahme ist, dass jede
> Änderung eine Verbesserung darstellt und deshalb nicht konservativ an einem
> Zustand festgehalten wird. Es ist ja alles rückgängig machbar, von daher
> wird mitmachen und experimentieren ausdrücklich erwünscht!

So weit zur Theorie :-) Aber die Möglichkeit etwas zurückzusetzen
erhöht aber die Wahrscheinlichkeit eines Editwars erheblich. Argumente
austauschen ist anstrengend, die eigene Meinung mit dem
Rückgängigknopf zu verteidigen ist einfach.

Mein sehr subjektives gefühl ist folgendes: Ich beobachte derzeit um
die 60 Wikiseiten. Auf den meisten ist kaum aktivität. Wenn es eine
Änderung pro Monat gibt, dann ist dass schon viel. Schaue ich mir aber
die Seiten an, dann kann ich mir nicht vorstellen, das so wenig
Aktivität herrscht, weil alle Nutzer sagen "oh ist die Seite toll, die
verstehe ich sofort, sie beantwortet alle meine Fragen". Mir scheint
eher, dass die meisten sagen, "oh naja nicht so toll, aber ich will
mappen und nicht Wiki-schreiben, also mache ich mal wie ich denke."
oder "naja nicht so toll, aber bei meiner letzten Änderung gab es so
viel Kritik, sollen sie sehen wo sie bleiben, ich machs jetzt wie ich
denke". Wenn man weiß, dass auch andere Änderungsbedarf sehen, ist es
leichter sich die Mühe zu machen. Deshalb mein Wunsch nach einer
Möglichkeit ein Meinungsbild einzufangen. Wenn man sieht, dass
Änderungsbedarf besteht, dann ist es einfacher mit Gegnenern von
Änderungen zu argumentieren. Man hat dann ein Ziel vor Augen und
erfährt nicht erst am Ende einer zeitraubenden Diskussion, dass die
Mehrheit keine Änderung wünscht. Ziel sollte ein "niederschwelliges"
Angebot sein - z.B. eine Abstimmung. Oder ein Qualitätssicherungstool
auf der Seite in der Art "Diese Seite hat mir geholfen/nicht
geholfen/bedarf der Ergänzung ..."

> Für Sachen, wo
> ein Status Quo zementiert werden soll, ist das Wiki schlicht nicht gedacht.
>
Klar, aber das Wiki bevorteilt (nach meiner Ansicht) vom Mechanismus
her die Ablehner. Der Änderungswillige muss vorwarnen, ankündigen, mit
Ablehnern diskutieren und sich zusätzlich Gedanken zum neuen Inhalt
der Wikiseite machen. Früher habe ich mich gewundert, warum es so
viele Seiten zum Radfahren in userem Wiki gibt. Jetzt weiß ich es.
Jeder der einen Vorschlag hat, trifft auf massiven Widerstand
(berechtigt/unberechtigt sei dahin gestellt). Was ist die Folge?
Entweder er sagt "ok, machts alleine" oder er sagt "mein Arbeit und
meine Erkenntnis möchte ich mit anderen teilen" und macht eine eigne
Seite auf. Das mindert zwar die Wirkkraft, schützt aber eigene Ideen,
weil man auf seiner Seite alleine ist. Das kann es nicht sein. Ich
suche hier nach einem Mittelweg, um Editwars und Ausweichverhalten
möglichst zu vermeiden.


> Die Meinungen im Wikiteam zu Übersetzungen von Tagging-Seiten ist eher, dass
> Landesspezifische-Sachen auf allen Sprachseiten auch vorhanden ist. Denn es
> müssen Leute die Auswertungen für fremde Länder machen, ja auch bescheid
> wissen. Aber klar, mit dem jetzigen Wiki ist das noch nicht so toll
> realisierbar.

Das wird schlicht nicht leistbar sein. Ich schätze da müsst ihr
ähnlich wie "diese Seite muss noch ins Deutsche übersetzt werden" ein
Tamplate machen "ich will etwas zu highway=track entwickeln. Auf eurer
(z. B. deutschen) Seite steht viel mehr als auf der englischen, könnt
ihr mir das übersetzen?".

Gruß, Falk




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