[Talk-de] LKW Mautinformationen

Peter Wendorff wendorff at uni-paderborn.de
Mo Aug 6 14:34:06 UTC 2012


Am 06.08.2012 16:18, schrieb Eckhart Wörner:
> Hallo Peter,
>
> Am Montag, 6. August 2012, 15:35:03 schrieb Peter Wendorff:
>> Ein typischer Fall für solche Beschränkungen sind ja zum Beispiel Brücken.
>> Nehmen wir an, der Router folgt deiner Empfehlung und schickt den 5t-LKW
>> über eine Brücke, über die der nicht rüberdarf.
>> Dummerweise ist es aber - deshalb reicht ja auch die schwache Brücke -
>> eine schmale Straße, und der LKW kann nicht wenden.
> Wenn die Brücke so schwach ist, wäre die Beschränkung nicht von der
> Fahrzeugklasse abhängig, sondern nur vom Gewicht, und maxweight=xxx wäre
> richtig.
>
>> Alternative:
>> Der LKW wiegt nur 4t, wird aber eine andere Strecke entlanggeroutet, der
>> Fahrer hat also 10km mehr zu fahren, merkt davon aber möglicherweise gar
>> nichts.
>> Folge: wen störts?
> - den LKW-Fahrer, der 10km Umweg für 1km Luftlinie fahren muss, weil die
> einzige Verbindung nicht mehr vorhanden ist.
> - den Anwohner, weil das Navi den LKW-Fahrer durch Seitenstraßen führt, weil
> er nicht mehr durch die Hauptstraße fahren kann.
>
>> Wenn der Fahrer es vorher merkt, kann er es
>> möglicherweise verbessern, weil er sich vielleicht darum kümmert;
> Wie soll er sich denn darum kümmern? Selber alle Straßen abfahren?
>
>> zumindest kann er dann aber auch die alternative Route selbstbestimmt
>> nutzen.
> Wenn der Fahrer bessere Routen kennt als das Navi, ist das Navi überflüssig.
>
>> Wenn der Fahrer es hinterher merkt - was relativ unwahrscheinlich ist -
>> dann kann man es ihm auf Nachfrage sogar erklären, und der Schaden ist
>> relativ gering.
> Alternativ: der Spediteur schmeißt das OSM-Navi raus und nimmt ein "richtiges"
> Navi, weil das solche Beschränkungen beherrscht – damit sind wir wieder auf
> dem Boden der Realität.
Du meinst also, der Spediteur schmeißt das OSM-Navi raus, wenn es eine 
nicht optimale Route findet, die aber funktioniert, lässt es aber drin, 
wenn es eine optimale Route findet, die den Fahrer zum umkehren und 
nachträglich auf eine noch weniger optimale Route führt?
Die Logik erschließt sich mir dann nicht.
>> hvg zu entfernen, weil man ja access:N3 einfügt, führt aber genau dazu,
>> dass mögliche Anwendungen, die N3 nicht verstehen, hgv=yes annehmen
>> (müssen), da sonst das Straßennetz nicht mehr routingfähig wäre.
>> Demgegenüber schadet es aber nicht, hgv zu belassen, da eine Anwendung,
>> die access:n3 auswertet, auch hgv auswerten kann (das etabliertere Tag,
>> insofern alleine deshalb schon zu empfehlen), und bei Existenz beider
>> Attribute problemlos n3 den Vorzug geben kann.
> Deine Interpretation von hgv=no, access:N3=no ist also "LKW ja, LKW über 12t
> nein"? Ernsthaft?
Nein, hgv=yes, access:N3=no würde ich so interpretieren, also LKW ja, 
aber LKW über 12t nein.
hgv=no, access:N3=no würde ich mit LKW nein, (auch nicht über 12t, aber 
das ist dann sowieso klar) interpretieren, wobei ich in Kauf nehmen 
müsste, dass hgv=no möglicherweise doch nur LKW über 12t oder nur LKW 
über 7t meint. Da wäre mir bewusst, dass ich auf Risiko gehen könnte und 
würde das vom Anwendungsfall abhängig machen.

mit "den Vorzug geben" meinte ich natürlich nicht, hgv umzukehren, aber 
wenn sich hgv und hgv:N3 scheinbar/teilweise widersprechen, dann könnte 
ich das berücksichtigen:
hgv=yes, access:n3=no wäre also "LKW ja, aber nicht über 12t".
Bei hgv=no, access:n3=yes würde ich einen Fehler vermuten
hgv=yes alleine: ich würde annehmen, dass LKW unabhängig von ihrem 
Gewicht erlaubt wären, müsste aber einräumen, dass ich mir dabei nicht 
komplett sicher wäre, insofern würde ich, wenn das der einzige 
Unterschied im Routing wäre
hgv=yes, access:n3=yes
als Alternative bevorzugen, weil ich dabei eher davon ausgehen kann, das 
der Mapper tatsächlich auch >12t gemeint hat, als er das eingetragen hat.

Vielleicht würde ich auch als Designentscheidung sehr kleine Umwege 
dafür in Kauf nehmen, also auf 100km 2km weiter fahren, um diese 
zusätzliche Sicherheit zu kriegen, und vielleicht gibt es Anwendungen, 
die tatsächlich die Sicherheit verlangen, selbst wenn sie dadurch mit 
OSM-Daten praktisch nichts anfangen könnten, weil sie eben dann für jede 
Straße die entsprechenden Eigenschaften zwingend bräuchten.

Gruß
Peter




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